Seitlinge auf Kaffeesatz züchten

Nüzliche Information, Verwendung auf eigene Gefahr

Warum Kaffeesatz? Warum Seitlinge?

Weil Kaffesatz

  1. in den meisten Haushalten reichlich vorhanden ist und weil

  2. er in frischem Zustand nahezu steril ist.

Seitlinge sind vergleichsweise anspruchslose Pilze und werden durch Kohlendioxid im Wachstum gefördert.

Was braucht man?

Man benötigt

  1. einen grossen Topf mit Deckel,

  2. Wasserstoffperoxid (3%) und

  3. Pilzbrut (Austernseitlinge, Limonenpilze oder andere Pleurotus).

Wie macht man das?

Man wischt den sauberen Topf incl. Deckel mit einem mit dem Wasserstoffperoxid getränkten Lappen aus, um ihn zu sterilisieren. In die anfallenden Kaffefilter füllt man dann sobald sie nur noch handwarm sind mit einem sterilen Löffel (ins Wasserstoffperoxid tunken) etwas Pilbrut, schlägt sie zusammen und kippt sie in den Topf. Nach einigen Tagen sollte as den Filter weisses pelziges Myzel herauswachsen. Wichtig ist, den Topf geschlossen zu halten, um eine Kontamination mit Fremdkeimen zu vermeiden.

Ist die Kulur gut angewachsen (d.h. die Kaffefilter sind von weissem Pelz bedeckt), so kann man sich das Beimpfen sparen. In diesem Stadium werden auch eingeschleppte Fremdpilze problemlos überwuchert.

Wenn der Topf gefüllt ist, übernimmt man evtl 2-3 Filter in den nächsten Topf, um den Pilz weiter zu züchten. Den Inhalt des Topfes stürzt man auf einen grossen Teller und stellt ihn an einen schattigen und luftfeucheten Ort. Gut geeignet ist z.B. ein Kellerfenster. Wichtig ist, den Zugang für Schnecken und Kellerasseln zu erschweren. Die naheliegende Idee, den Klotz in den Garten unter einen Baum zu stellen, funktioniert sonst nicht. Bei warmem Wetter sollte man die Kultur mit Wasser besprühen.

Nach einer Phase kühlen Wetters kommt dann evtl. schon bald die erste Fruchtungswelle, die aber meisten noch nicht für eine Mahlzeit reicht.

Probleme

Der unten abgebildete Pilz war bei der dritten Ernte leider stark von Maden der Trauermücke befallen. Ich habe daraufhin den Klotz weggeworfen. Ich habe überlegt, beim nächsten Versuch Nematoden der Gattung Steinerma aufzusprühen. Bisher hat aber kein nächster Versuch stattgefunden.

Links

Einen weiteren Artikel zum Thema gibt es im Tintling.